Karate


Vorführung des Shobukai Austria beim Gesundheits-Tag in Mauerbach am 19.11.2016:

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Karate, zu deutsch "leere Hand" ist eine der weltweit verbreitetsten Kampfkünste. Es besteht aus Tsuki waza (Stoßtechniken), Uchi waza (Schlagtechniken), Uke waza (Blocktechniken) sowie Keri waza (Fußtechniken), die mit großer Schnelligkeit und konzentrierter Kraft durchgeführt werden.

Geschichte

Als Vorläuferkunst des Karate gilt das von dem buddhistischen Mönch Bodhidharma (um 480-557) entwickelte Kung-Fu. Dieser war ein Sohn des Königs Suganha von Südindien und segelte um 520 nach China, um dort seine lehre, den Zen-Buddhismus, zu predigen. Zur Abwehr von Banden und Wegelagerern entwickelte er ein Selbstverteidigungssystem, welches aus Faust- Fuß- und Blocktechniken bestand. So erreichte er das Kloster Shaolin im nordchinesischen Hao-Shan-Massiv in der Provinz Honan. Als er merkte, daß die dortigen Mönche zu schwach waren, um sich längere Zeit auf seinen Unterricht zu konzentrieren, entwickelte er ein neues Trainingsprogramm, aus dem sie große Ausdauer von Körper und Geist gewannen. Durch das Studium und die Übernahme vieler Kampftechniken der Tiere, die sich mit den existierenden Kampfweisen vermischten, wurden die Shaolin-Mönche die gefürchtetsten Kämpfer Chinas.

Um die von ihm entwickelten Techniken zu sichern, schuf Bodhidharma ein formales Lehrsystem unter Zuhilfenahme von Kata (Formen), die alle vorkommenden Bewegungen in einem festen Ablauf vereinten und auch ohne Partner geübt werden konnten. Bodhidharma blieb bis 535 im Shaolin-Kloster und hatte in dieser Zeit nicht nur das Kung-Fu, sondern auch die Urformen vieler anderer Kampfkünste (mit oder ohne Waffengebrauch) geschaffen.

1372 erschien erstmals ein chinesischer Meister, Ku Shanku (oder Kanku) auf der heute zu Japan gehörenden Insel Okinawa, um hier zusammen mit einem seiner Schüler für die Verbreitung waffenloser Selbstverteidigungsarten zu wirken. Nach ihm hat sich bis in die heutige Zeit der Name einer Kata, Kanku, erhalten.

1393 immigrierten 36 chinesische Familien nach Okinawa, die ebenfalls für eine weitere Verbreitung des Kung-Fu sorgten. Auch durch den Shaolin-Mönch Chang Wo (1376-1426), der den Shaolin-Stil nach Vietnam, Kambodscha, Myanmar, Thailand und Korea gebracht hatte, wurde dieser Kampfstil in den Jahren 1413 bis 1419 auf Okinawa bekannt. Die Inselbewohner übernahmen die alten Shaolin-Techniken und integrierten sie in ihre eigenen, auf der Insel entstandenen. Diese neue waffenlose Selbstverteidigungsart nannten sie nach ihrem Ursprungsland "China-Hand", japanisch "Karate". Somit kann das 15. Jahrhundert als die Geburtszeit des Karate gelten.

Die Eroberung Okinawas durch die Japaner 1609, verbunden mit dem wiederholten, nachdrücklichen Verbot des Waffentragens für die Inselbevölkerung, gab der Pflege und Entwicklung des Karate einen beträchtlichen Auftrieb. Einer der frühen Meister der auch Okinawa-Te genannten Kampfkunst war Sasunuke Sakagawa (1733-1815), der nicht umsonst den Beinamen "Karate" führte. Aus dem Okinawa-Te entwickelten sich im 19. Jahrhundert die Stile Shuri-Te (Sokon Matsumura, 1809-1899), Tomari-Te (Kosaku Matsumora, 1825-1898) und Naha-Te (Kanruo Higaonna, 1852-1915).

1868 wurde auf Okinawa jener Mann geboren, dem das Karate seinen ungeheuren Aufschwung in der Neuzeit verdankte: Gichin Funakoshi. 1904 führte er der Öffentlichkeit auf Okinawa erstmals seine Selbstverteidigungskünste vor. Funakoshi ersetzte das Ideogramm "kara" mit der Bedeutung "China" durch ein anderes gleichlautendes mit der Bezeichnung "leer". Dieses erneuerte System hieß nun Karate im Sinne von "unbewaffnete Hand".

1915 erschien Funakoshi auf Einladung der Japaner in Kyoto, der alten Kaiser- und Universitätsstadt. Seine Karate-Vorführungen waren so eindrucksvoll, daß man ihn drängte, in Tokyo Karate zu lehren. So gründete Funakoshi in Tokyo ein eigenes Dojo (Übungshalle für Budo), welches er "Shotokan" nannte. "Shoto" war sein eigenes Pseudonym, "kan" heißt Haus. Dieses wurde zugleich auch der Name für den von ihm entwickelten modernen Stil des Karate. Für Gichin Funakoshi war Karate stets mehr Persönlichkeitsbildung als bloße Kampfkunst. Er selbst hat bis ins höchste Alter trainiert und starb 1957 im Alter von 89 Jahren.

Nach dem Shotokan-Stil des Meisters Funakoshi entstanden zwischen 1922 und 1930 zwei weitere Karate-Stile: Goju-Ryu von Chojun Miyagi (1888-1953) und Shito-Ryu von Kenwa Mabuni (1893-1957). Diese drei bezeichnete man als die Grundstile. Aus ihnen entwickelten sich im Laufe der Jahre noch etliche weitere Stilrichtungen, so z. B. Kyokushinkai von Matsutatsu Oyama (1923-1994), Wado-Ryu von Hironori Ohtsuka (1882-1982), Shotokai von Shigeru Egami (1912-1981), Shukokai von Chojiro Tani (1921-1998) und Goju-Kai von Gogen Yamaguchi (1909-1989).

Anfang der 70er Jahre kam es in den USA zu einer revolutionären Weiterentwicklung des Karate: Das All-Style-Karate wurde gegründet. Es besteht vorwiegend aus Techniken des Shotokan, bevorzugt jedoch speziell bei Drehkicks und verschiedenen Kampftechniken eine weniger tiefe Ausgangsposition, um blitzartig und antrittsschnell Angriffe starten zu können. Zu den traditionellen Blocks kommen noch Taisabaki-ähnliche Ausweichmanöver; und zu den grundschulmäßigen Rensoku waza (Kombinationstechniken) kommen noch kampfmäßige Faust- und Fußtechniken dazu. Ein teil des All-Style-Karate ist auch der (bei anderen Karate-Stilen oft vernachläßigten Selbstverteidigung gewidmet. Die Kata (Formen) hingegen wurden komplett aus dem Shotokan übernommen, um trotz der Flexibilität des Stiles weiterhin die Aufrechterhaltung der Tradition zu gewährleisten.

Organisation

Die Sektion Karate des Shobukai ist Mitglied der IAWO (Independent Asian Warriors Organization – Dokuritsu Ajia Musha Kyokai). Die IAWO versteht sich als eine Vereinigung von Kampfkunstexperten, die ihre Wurzeln nicht verloren haben und weiter in den klassischen Ryu unterrichten wollen. Der Sinn des Verbandes ist nicht der Konkurrenzgedanke, somdern die Zusammenarbeit mit anderen gleichgesinnten Verbänden und Stilrichtungen. Die internationalen Anschlüsse der IAWO reichen von Europa über Nord- und Südamerika bis nach Asien. Durch die Zusammenarbeit mit der IOMAU (International Okinawan Martial Arts Union) sind die in der IAWO verliehenen Kyu- und Dan-Grade auch in Okinawa und in Japan anerkannt.

 

Techniken des Karate

 

  1. Ashi no dachi (Grundstellungen)
  2. Shintai (Bewegungsformen)
  3. Tsuki waza (Stoßtechniken)
  4. Uchi waza (Schlagtechniken)
  5. Uke waza (Blocktechniken)
  6. Keri waza (Fußtechniken)
  7. Ren geri waza (Doppel- und Mehrfachbeintechniken)
  8. Tobi geri waza (Sprungtechniken)
  9. Kombinationstechniken (Rensoku waza)
  10. Kata (Formen)
  11. Kihon kumite (Partnertraining)
  12. Fusegi (Verteidigungsaktionen gegen verschiedene Angriffe mit und ohne Waffen)
  13. Futari gakari (Verteidigung gegen mehrere Gegner)
  14. Sunatawara (Techniken am Sandsack)
  15. Kumite (Kampf – Übungskampf oder Wettkampf)

Hier geht es zu den Trainingsmöglichkeiten.

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