Lerntechnisches beim Jujitsu Training

Die meisten Griffe, Würfe und Atemi (Schlag- und Stoßtechniken) haben japanische Namen oder mindestens eine Nummernbezeichnung. Dadurch ist einerseits eine auch internationale Verständigung über die einzelnen Aktionen möglich, andererseits prägt man sie sich erfahrungsgemäß weit besser ein, wenn sie im Gedächtnis mit einem Namensetikett versehen sind.

Anfänger sollten immer mit Personen von der eigenen Körpergröße und ähnlichem Gewicht üben sowie auch von nicht allzu verschiedenen Grades (gleiche oder benachbarte Gürtelfarbe) trainieren, wenn sie nicht ausnahmsweise das Glück haben, mit einem Danträger trainieren zu können.

Der Schüler übt jeden Griff ohne Kraft, anfangs als langsame Bewegungsstudie, mit Feingefühl und mit harmonischer Einfühlung in die grifftechnische Situation. Zweckmäßigerweise ersucht er seinen Partner um Äußerungen zur Wirkung (Feedback). Bei jedem Zweifel wendet er sich an den Sensei (der ranghöchste, übungsleitende Danträger) oder an einen Sempai (Assistenten des Sensei), damit nicht falsche Bewegungsschablonen eingelernt werden.

Kraftanwendung ist im Jujitsu (zumal des Kawaishi-Stils) ein großer Fehler, umso mehr wenn sie sich direkt gegen den Gegner richtet oder wenn man die Kraft gegen Kraft setzt. Hauptgründe für Krafteinsatz im Jujitsu sind ungeeignete persönlichkeitsmäßige Vorraussetzungen und mangelhafte Technik. Das geringfügige Maß an Kraft, das erlaubt und nötig ist, dient der Beschleunigung des eigenen Körpers bzw. seiner Teile, wenn man aus der Ruhelage heraus blitzschnelle Aktionen tätigt.

In zahllosen Wiederholungen steigern sich die flüssige Sicherheit, dann die Präzision und schließlich das Tempo der Durchführung.

Einen beträchtlichen Übungsgewinn erzielt man durch sog. "mentales Training" im Intervall zwischen den Kursabenden. Man übt sensomotorische Fertigkeiten, wie Jujitsugriffe es sind, in Form möglichst häufigen und eindringlichen, jedoch bloß vorstellungsmäßigen Vollzuges der Bewegungsabläufe.

Das physische Training selbst gehört allerdings nur ins Dojo und unter die Aufsicht eines qualifizierten Sensei. Außerhalb könnte man zu leicht Fehlerhaftes einlernen.

Die Graduierung im Jujitsu

Der japanischen Mentalität entsprechend gibt es in allen Budo eine Graduierungshierarchie, so auch im Jujitsu. Die Grade sind eingeteilt in 6 KYU - (Schüler-) Grade und in 10 DAN - (Meister-) Grade, die an der Gürtelfarbe erkenntlich sind.

Man beginnt mit dem 6. Kyu (Grad), mit dem Weißgurt, und arbeitet sich über den Gelbgurt, den Orangengurt, den Grüngurt und den Blaugurt vor bis zum 1. Kyu, dem Braungurt. Diese Farben, in Richtung zum schwarzen Meistergürtel, symbolisch an Helligkeit abnehmend, wurden in den Dreißigerjahren von Mikinosuke Kawaishi in Frankreich eingeführt, um das Leistungsniveau deutlich zu machen.

Es gibt 10 Dan- (Meister-) Grade, wobei, anders als bei den Kyu Graden, der erste der niedrigste ist (1. DAN). Der erste bis fünfte Dan tragen einen Schwarzgurt, der sechste und siebente bei offiziellen Anlässen einen rot-weißen, im Trainingsalltag jedoch meist ebenfalls einen schwarzen, und der achte und neunte Dan einen roten Gürtel. Für den 10 Dan ist ein weißer Gürtel von der doppelten Breite des ersten Kyu vorgesehen, welcher symbolisch den Kreis schließen soll.

Während man sich - außerhalb Japans - für die Ablegung einer Kyu-Prüfung anmelden kann, ist dergleichen für Dan-Aspiranten zumindest im japanisch orientierten (Nippon-) Jujitsu undenkbar. Man wartet bescheiden und ergeben, ob beziehungsweise wann man zu seinem ersten oder den nächsthöheren Dan antreten darf. Wer danach fragt, erweist sich als dem Budogeist so fern, dass er sich besser aus dem Budo zurückzieht.

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